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bauen

Wortfamilie bauen

                                                                          So ein Vorbau ist nicht ohne.

Verben
bauen abbauen anbauen aufbauen wiederaufbauen ausbauen bebauen einbauen erbauen überbauen umbauen umbauen herumbauen verbauen vorbauen zubauen zurückbauen zusammenbauen

Kontexte
* bauen *
Ein Haus bauen; die Schwalben bauen ihr Nest unters Dach; Schiffe bauen; einen Unfall bauen; er hat wieder einmal Mist gebaut; er hat das Abitur gebaut ( gemacht – mit Betonung auf der Anstrengung ); auf seine Unterstützung können wir bauen
* abbauen *
ein Gerüst abbauen, Kohle abbauen
Die Unkrautvertilger werden im Boden nur langsam abgebaut.
Dieses Theaterstück soll helfen, Vorbehalte gegenüber fremden Kulturen abzubauen. Seit dem Krankenhausaufenthalt hat er stark abgebaut.
* anbauen *
Kartoffeln werden in Europa erst seit dem 17. Jahrhundert angebaut.
Der Wintergarten wurde nachträglich angebaut.
* aufbauen, wiederaufbauen *
ein Zelt aufbauen, eine Umweltstation aufbauen
Er hat sich mit dem Trachtengeschäft eine Existenz aufgebaut.
Dieser Erfolg hat mich wieder aufgebaut.
Er baute sich herausfordernd vor seinem Rivalen auf.
Diese Theorie ist auf einer sehr schmalen Erfahrungsgrundlage aufgebaut.
Nach dem Krieg muss als Erstes die Infrastruktur wiederaufgebaut werden.
* ausbauen *
das Getriebe ausbauen, das Dachgeschoss ausbauen, die Beziehungen zu einem Handelspartner ausbauen, einen Vorsprung ausbauen
* bebauen, einbauen *
ein dicht bebautes Stadtviertel, einen Aufzug einbauen,
ein persönliches Erlebnis in einen Aufsatz einbauen
* erbauen *
Das Rathaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut.
Wir waren nicht gerade erbaut zu hören, dass die nächste Schlossführung erst in einer Stunde beginnt.
* überbauen *
Diese archäologische Fundstätte darf nicht überbaut werden.
* umbauen, umbauen, herumbauen *
Der Laden wird in eine Wohnung umgebaut.
Der umbaute Raum entspricht 10 Einfamilienhäusern.
Die Häuser wurden um einen alten Baumbestand herumgebaut.
* verbauen, vorbauen *
Durch den Neubau ist uns die Aussicht ins Tal verbaut.
Der Wildbach wurde mit großen Bruchsteinen verbaut.
Wir haben insgesamt 20 Raummeter Holz verbaut.
Mit dieser Gaunerei hat er sich selbst die Zukunft verbaut.
Dem Büroturm ist eine einstöckige Empfangshalle vorgebaut.
Um einem Auslegungsstreit vorzubauen, sollten wir im Vertrag festlegen, was unter / schalldicht / zu verstehen ist.
* zubauen, zurückbauen, zusammenbauen *
Bald werden hier die letzten freien Flächen zugebaut sein.
Der Reaktor muss zurückgebaut werden, damit keine weiteren Wartungs- und Sicherungskosten entstehen. Ich baue jetzt das Gerät zusammen.

Substantive
Ackerbau  Gartenbau  Waldbau  Weinbau
Bahnbau  Bergbau  Bootsbau  Brückenbau  Brunnenbau  Dammbau  Deichbau  Eigenbau  Einbau  Einbauküche  Einbauschrank
Fahrzeugbau  Flottenbau  Geigenbau  Gerüstbau  Hafenbau  Maschinenbau  Modellbau  Nachbau  Orgelbau  Pfahlbau  Raubbau  Schiffsbau  Schwarzbau  Straßenbau  Tagebau  Untertagebau  Wegebau
Trockenbau  MassivbauweisPlattenbau  Modulbauweise
Altbau  Anbau  Aufbau  Ausbau  Behelfsbau  Bretterbau  Bürobau  Flachbau Hallenbau  Hauptbau  Vorbau  Verbindungsbau Hochbau  Kanalbau  Landschaftsbau Mauerbau  Neubau  Rohbau  Rückbau  Siedlungsbau  Städtebau  Tiefbau  Umbau  Wohnungsbau
Unterbau  Mittelbau  Oberbau Überbau  Überbauung

Prachtbau  Prunkbau   Sakralbau
Holzbau  Lehmbau  Stahlbau  Stahlbetonbau  Steinbau  Ziegelbau
Knochenbau  Körperbau  Schädelbau

Bauantrag  Bauarbeiten  Bauarbeiter  Bauaufsicht  Baubehörde  Baubestand  Baubewilligung  Bauboom  Baudenkmal
Baufirma  Baufortschritt  Baugebiet  Baugenehmigung  Baugerüst  Baugewerbe  Baugrube  Bauhelfer  Bauherr  Bauhof  Baujahr
Baukosten   Baukörper  Baukosten  Bauland  Bauleiter  Bauleitplan  Baulärm  Baulöwe  Baulücke  Baumarkt  Baumaschine  Baumaterial  Baumnahme  Baumeister  Bauordnung  Bauplan  Bauplatz  Bauschutt  Bausünde  Bauteil  Bauträger  Bauunternehmer  Bauvorhaben  Bauvorschrift  Bauwagen  Bauweise  Bauwerk  Bauwesen  Bauwut  Bauzaun  Bauzeichner  Bauzeit

Baukasten  Bauklötze   Bauklötzchen
Bauanleitung  Bausatz

weitere Substantive
Gebäude  Nebengebäude  Hauptgebäude  Ämtergebäude  Justizgebäude  Gedankengebäude  Lügengebäude  Theoriegebäude

Kontexte für Gebäude
die Gebäude der Universität; ein Gedankengebäude, das der Wirklichkeit nicht standhielt; ein leicht durchschaubares Lügengebäude; ein großartiges Theoriegebäude, das seinen praktischen Nutzen aber noch beweisen muss

Adjektive
baulich  bautechnisch  baufällig  bauplanerisch
baureif  bauwütig

Kontexte
bauliche Verwahrlosung, bautechnische Überprüfung, ein baufälliges Gebäude, bauplanerische Vorgaben, baureife Grundstücke, ein bauwütiger Präsident ; das ist doch eine erbauliche Geschichte!

Baum

Wortfamilie Baum

                                                                                                                                                    Wenn du so über mir baumelst, zündet die Rakete.

Verben: bäumen  aufbäumen  baumeln
sich gegen das Schicksal bäumen; der Bär bäumte sich vor dem Wanderer auf; ihr Stolz bäumte sich gegen die Eindringlinge auf;
die Lampe baumelte von der Decke

Substantive
Baum  Baumbestand  Baumblüte  Baumgrenze  Baumhaus
Baumreihe  Baumriese  Baumring  Baumschule  Baumstamm  Baumsteppe  Baumstumpf  Baumwolle
Alleebaum  Apfelbaum  Einbaum  Entscheidungsbaum  Gummibaum
Hebebaum  Kletterbaum  Laubbaum  Lichterbaum  Maibaum
Mastbaum  Nadelbaum  Purzelbaum  Schlafbaum  Schlagbaum  Stammbaum  Straßenbaum  Weihnachtsbaum  Ölbaum

Kontexte
die Bäume bogen sich im Wind; er glaubt, schon wieder Bäume ausreißen zu können; sie sieht den Wald vor Bäumen nicht; den alten Baumbestand erhalten; die Baumblüte verwandelt den Garten in ein Blütenmeer; die Baumgrenze hinter sich lassen; die Kinder lieben ihr Baumhaus; eine Baumreihe begleitet den Radweg; ein umgestürzter Baumriese; die Baumringe zählen; in der Baumschule wachsen die jungen Bäumchen zu Hunderten; ein rissiger Baumstamm; die  Baumsteppe ist die Heimat der Paviane; ein morscher Baumstumpf; Baumwolle exportieren;
die Alleebäume werfen das Laub ab; der Apfelbaum blüht; im  Einbaum den Amazonas befahren; mit Hilfe eines Entscheidungsbaumes eine Lösung des Problems suchen; ein  Gummibaum ist ein anspruchsloses Gewächs für den Eingangsbereich;
mit einem Hebebaum das umgestürzte Fahrzeug aufrichten; ein idealer Kletterbaum für die Kinder; den Wald durch Laubbäume auflockern;  den Lichterbaum bewundern; den Maibaum schmücken;
den Mastbaum aufrichten; die Nadelbäume sind dem Klimawandel nicht gewachsen; einen Purzelbaum schlagen; die Vögel suchen ihren Schlafbaum auf; den Schlagbaum öffnen; der Stammbaum der Wirbeltiere, der Stammbaum unserer Familie; die Straßenbäume verbessern das Stadtklima; einen Weihnachtsbaum aufstellen; knorrige Ölbäume.

Adjektive
baumarm  baumartig  baumlos  baumstark

Kontexte
eine baumarme Landschaft, die baumartige Struktur des Computerprogramms, baumlose Höhenzüge, baumstarke Umzugshelfer

bauschen

Wortfamilie bauschen

                                                             Doch etwas zu aufgebauscht!

Verben: bauschen  aufbauschen
Die Falten bauschen den Rock auf. Die Segel bauschen sich im Wind.
Die Affäre wurde von der Presse aufgebauscht.

Substantive: Bausch  Wattebausch
einen Bausch Verbandstoff auf die Wunde pressen, die Puppe mit einem Wattebausch ausstopfen

Adjektive: bauschig  dickbauschig  weitbauschig
bauschige Falten, dickbauschige Hosen, eine weitbauschige Jacke

bedauern

Wortfamilie bedauern

                                                                                                                       Bedauerlicherweise sieht man von dir nur die Hälfte.

Verb: bedauern
Ich bedauere, aber ich kann nicht helfen. Das kann man bedauern, es ist aber unvermeidlich. Dieses Schicksal ist sehr zu bedauern.

Substantiv: Bedauern
Ich habe ihm mein Bedauern ausgesprochen. Ich muss mit Bedauern feststellen, dass du nichts dazugelernt hast.

Adjektive: bedauerlich  bedauernswert
ein bedauerlicher Fehler, ein bedauernswertes Unfallopfer

bedürfen

Wortfamilie bedürfen

                                                                                                                             Es gibt schon noch andere Bedürfnisse.

Verb bedürfen

( mit Genitivobjekt )

Es bedarf nur des guten Willens, dann lässt sich die Situation entscheidend verbessern. Es bedarf großer Summen, um dieses Projekt zu verwirklichen. Es bedarf vieler Übung, um dieses schwierige Stück zu spielen. Er bedarf regelmäßigen Beistandes. Sie bedarf der Ermutigung. Man bedarf schon einer gewissen Risikobereitschaft, um diese Felswand anzugehen.

Substantive

Bedürfnis: elementare Bedürfnisse

Zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehören das Bewegungsbedürfnis, das Schlafbedürfnis, das Kontaktbedürfnis, das Bedürfnis nach Speise und Trank sowie nach Sicherheit.

Das Abenteuerbedürfnis ist meist in jungen Jahren ausgeprägter.

Die Befriedigung elementarer Bedürfnisse lässt Raum für das Abwechslungs- und Unterhaltungsbedürfnis, das aber hoffentlich nicht zum Sensationsbedürfnis wird. Solange sich das Geltungsbedürfnis nur als Rede- und Diskussionsbedürfnis manifestiert und nicht zum Machtbedürfnis ausartet, ist es tolerabel. Die Medien decken die Informationsbedürfnisse des Publikums im Übermaß. Hinzu kommt das Mitteilungsbedürfnis mancher Zeitgenossen, das oft genug ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis der Adressaten zur Folge hat.

So viele Bedürfnisse der Mensch hat, können sie doch nicht alle befriedigt werden und so darf sich jetzt jeder für seine persönlichen Herzensbedürfnisse entscheiden.

Der Mensch strebt  nach Bedürfnisbefriedigung.

Bedürfnislosigkeit ist das höchste Ziel für den Buddhisten. Wir aber frönen unserem Erkenntnisbedürfnis in Sachen deutsche Sprache.

 

Bedarf ist das, was man braucht. Im Gegensatz dazu ist Bedürfnis das Gefühl, dass man etwas braucht.

Bedarf als Erstglied

Bedarfsbefriedigung, Bedarfsdeckung, Bedarfsermittlung. Bedarfsfall. Bedarfsgegenstände sind Sachen, die wir im täglichen Leben verwenden, wie z.B. Küchengeräte, Staubsauger, Zahnbürsten.

Bedarfshaltestellen sind Haltestellen, an denen nur bei Bedarf gehalten wird, also wenn jemand dort ein- oder aussteigen will.

Bedarfsträger brauchen etwas regelmäßig, z.B. bestimmte Waren, Strom, Heizöl.

Bedarf als Zweitglied

Arbeitskräftebedarf, Bürobedarf,  Papierbedarf, Eigenbedarf, Kapitalbedarf, Mehrbedarf, Mindestbedarf, Reisebedarf, , Tagesbedarf, Wochenbedarf, Schumacherbedarf, Künstlerbedarf.

Dazu einige Kontextbeispiele:

Nachholbedarf an Schlaf hat, wer zu wenig geschlafen hat. Die subjektive Seite wäre, dass er ein Schlafbedürfnis empfindet.

Gesprächsbedarf besteht, wenn man zu wenig miteinander gesprochen hat und es z.B. gilt Missverständnisse auszuräumen.

Erklärungsbedarf heißt, dass jemand etwas erklären sollte.

Investitionsbedarf haben Staat oder Gemeinden, wenn öffentliche Einrichtungen fehlen.

Sanierungsbedarf liegt vor, wenn Gebäude oder Anlagen schwere Mängel aufweisen.

In diesen Fällen kann dann mit Blick auf Förderprogramme ein Förderbedarf vorliegen.

Im Bereich der Sozialfürsorge kann ein Regelbedarf für eine Einzelperson oder eine sog. Bedarfsgemeinschaft von Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben, ermittelt werden. Der

Sonderbedarf trägt besonderen Bedürfnissen Rechnung , z.B.

Hilfsmitteln für Kranke. Im Behördendeutsch ist dann auch von Bedarfen die Rede, weil es ja um wirkliche und nicht nur gefühlte Notwendigkeiten gehen soll.


Adjektive
Dürftig ist, was von Mangel zeugt, also eine dürftige Kleidung oder Ausrüstung, aber auch eine dürftige Begründung. Notdürftig bezeichnet einen gesteigerten Mangel, der einer Notlage entspricht.

bedürfnislos: Er lebte bedürfnislos nur für die Wissenschaft.

Das Letztglied -bedürftig verbindet sich mit vielen Substantiven, und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Bedürfnis oder einen Bedarf handelt Dazu nur eine Auswahl im Kontext.

ein anlehnungsbedürftiges Mädchen, ein behandlungsbedürftiges Leiden, ein diskussionsbedürftiges Problem, ein ergänzungsbedürftiger Vertrag, eine erholungsbedürftige Mutter, eine erklärungsbedürftige Äußerung, ein erneuerungsbedürftiger Anstrich, ein geltungsbedürftiger Angeber, ein genehmigungsbedürftiges Bauvorhaben, gewöhnungsbedürftiges Klima,

eine harmoniebedürftige Freundin, ein hilfsbedürftiges Unfallopfer, ein interpretationsbedürftiger Gesetzestext, ein klärungsbedürftiger Sachverhalt, ein korrekturbedürftiges Manuskript, ein liebebedürftiges Kind, ein pflegebedürftiger alter Mann, reformbedürftige Kirchengesetze,

renovierungs- / sanierungsbedürftige Gebäude, ein ruhebedürftiger Patient,  ein schonungsbedürftiges Bein, schutzbedürftige Flüchtlinge, ein trostbedürftiger abgelehnter Bewerber, eine unterstützungsbedürftige Familie, ein verbesserungsbedürftiger Entwurf, ein wärmebedürftiger Obdachloser, ein zustimmungsbedürftige Verfügung, ein zärtlichkeitsbedürftiges Haustier, ein überholungsbedürftiges Segelboot, eine überwachungsbedürftige Anlage
Bedarf ist als Erstglied eines Adjektivs vertreten: bedarfsgerecht, bedarfsabhängig, bedarfsorientiert. Wer unbedarft ist, hat keine Ahnung.

Von Adjektiven abgeleitete Substantive
Die Dürftigkeit der Ausgrabungsfunde lässt noch keine Zuordnung zu einer bestimmten Kultur zu. Die Bedürfnislosigkeit dieser Menschen ist bewundernswert. Die Notdurft als Ausscheidung von Exkrementen ist allerdings ein eigenständiger Begriff, der der Substantivierung von notdürftig entgegensteht.

Bedürftigkeit dient dagegen zur Substantivierung der oben genannten Adjektive. Von diesen überlangen Substantiven sollte aber nur sparsam Gebrauch gemacht werden und natürlich verbietet es sich Zärtlichkeit auch noch  mit Bedürftigkeit zu kombinieren.