Verkleinern und verniedlichen
Nachsilbe -chen
Schale / Schälchen Brot / Brötchen Flasche / Fläschchen
Tasche / Täschchen Rad / Rädchen Gasse / Gässchen Spiel / Spielchen
Kleidchen Zigarette / Zigarettchen Pflanze / Pflänzchen , Baum / Bäumchen, Stube /Stübchen, Kanne / Kännchen, Teil / Teilchen, Grube / Grübchen, Bruder / Brüderchen, entsprechend: Kind, Schwester, Mutter / Mütterchen, Vater / Väterchen, Sohn / Söhnchen, Tochter / Töchterchen
Nase / Näschen, Schachtel / Schächtelchen, Kugel / Kügelchen, Maus /
Mäuschen, Stück / Stückchen, Wasser / Wässerchen ( kein Wässerchen trüben
können ),
aber auch Vornamen, wie Klaus / Kläuschen.
Man sieht, dass nicht nur eine Silbe angehängt wird, sondern auch der Wechsel zu ä, ö, ü und äu erfolgt.
Gelegentlich dient -chen auch der Ironie, z.B. bei Freundchen, Früchtchen oder Bürschchen.
Kontexte für ironischen Sprachgebrauch:
Freundchen, so kannst du mir nicht kommem.
Du bist mir ein sauberes Früchtchen ( ein missratener Jugendlicher ).
Mit dem Bürschchen werde ich schon noch fertig.
Solche Spielchen lasse ich mit mir nicht machen.
Nachsilbe -lein
Diese Nachsilbe wird manchmal wahlweise verwendet, z.B. Töchterlein,
Tischlein, Näslein, aber auch aus phonetischen Gründen, wie Büchlein,
Bächlein, Sprüchlein, Rehlein. Der Gebrauch ist aber viel seltener als -chen, natürlich abgesehen von dem schwäbischen -le als Kurzform von
-lein.
Nachsilben -le und -i
Die Schwaben verwendet statt -lein und – chen das kurze -le, wie
Sträßle, Städtle, Träuble, Töchterle.
Die schwäbischen Spätzle und Häuslebauer und das Kasperle haben es aber in die allgemeine Sprache geschafft.
Mutti, Vati, Schatzi, Mausi, Schnuckiputzi und ähnliche Koseworte sind eher auf die Familie und geliebte Personen beschränkt. Hier wird dann oft auch noch doppelt gemoppelt mit Schatzilein oder Mausilein.
Im vertrauten Umgang werden häufig Vornamen auf -i verkürzt, wie
Waldi statt Waldemar, Maxi, Berti, Hansi, Franzi usw.
Stellen Sie sich doch einmal Ihre persönlichen Kosenamen zusammen!