Vorsilben über- und unter-

Über- oder unter-

Wähle die richtige Vorsilbe !

Betonung durch Unterstreichen ( xx ) gekennzeichnet.

eine böse Absicht          – stellen

ein Fahrrad       xx – stellen

einen Engpass               -brücken

einen Absatz beim Lesen                 -springen

ein Kind in einem Heim         xx      -bringen

seine Worte mit Gesten                    -streichen

einen Fleck an der Wand                  -streichen

die Autorität des Vorgesetzten                   -graben

eine schlechte Nachricht                  -bringen

sich bei jemand   xx               -haken

sich mit jemand             -werfen

sich einen Mantel          xx      -werfen

der Kranken ein Kissen          xx               -schieben

jemand unlautere Absichten                    -schieben

einen englischen Text             -setzen

mit einer Fähre ans andere Ufer      xx      -setzen

ein Gefühl des Unbehagens             -kommt mich

der Funke der Begeisterung sprang auf die Anwesenden …..

jemand eine Aufgabe    xx      -jubeln

seine Mahnung ging in der allgemeinen Erregung …..

er sollte seine Entscheidung noch einmal                    -denken

der Termin wurde um 3 Tage                     -zogen

ihr werdet euch noch großer Anstrengungen               – ziehen müssen

ich habe mir einen warmen Pullover             -gezogen

die Folgen sind noch gar nicht zu             -schauen

er hat mich mit seinem Vorschlag             -fahren

unsere Briefe haben sich                  -schnitten

mir ist ein bedauerlicher Fehler                 -laufen

er spielt häufig              -schnittene Bälle beim Tennis

seine    xx             -fließende Höflichkeit nervt

er war ihr in allen Belangen             -legen

hier wurde die Grenze des Zumutbaren              -schritten

sein Redefluss konnte die Mängel seiner Argumentation nicht                               -decken

-drückte Gefühle brechen irgendwann wieder durch

ich glaube, er hat das Stadium der Unsicherheit                    -wunden

sie sind dort mit frischem Obst        xx      -versorgt

er hat eine Tischdecke xx      -gelegt

wir haben einer alten Volksweise einen neuen Text              -legt

er ist in Argentinien   xx                   -getaucht

Volltext

Über- oder unter-

Wähle die richtige Vorsilbe !

Betonung durch Unterstreichen gekennzeichnet.

eine böse Absicht unterstellen

ein Fahrrad unterstellen

einen Engpass überbrücken

einen Absatz beim Lesen überspringen

ein Kind in einem Heim unterbringen

seine Worte mit Gesten unterstreichen

einen Fleck an der Wand überstreichen

die Autorität des Vorgesetzten untergraben

eine schlechte Nachricht überbringen

sich bei jemand unterhaken

sich mit jemand überwerfen

sich einen Mantel überwerfen

der Kranken ein Kissen unterschieben

jemand unlautere Absichten unterschieben

einen englischen Text übersetzen

mit einer Fähre ans andere Ufer übersetzen

ein Gefühl des Unbehagens überkommt mich

der Funke der Begeisterung sprang auf die Anwesenden über

jemand eine Aufgabe unterjubeln

seine Mahnung ging in der allgemeinen Erregung unter

er sollte seine Entscheidung noch einmal überdenken

der Termin wurde um 3 Tage überzogen

ihr werdet euch noch großer Anstrengungen unterziehen müssen

ich habe mir einen warmen Pullover untergezogen

die Folgen sind noch gar nicht zu überschauen

er hat mich mit seinem Vorschlag überfahren

unsere Briefe haben sich überschnitten

mir ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen

sie hat meine Bemühungen unterlaufen

er spielt häufig unterschnittene Bälle beim Tennis

seine  überfließende Höflichkeit nervt

er war ihr in allen Belangen überlegen

hier wurde die Grenze des Zumutbaren überschritten

sein Redefluss konnte die Mängel seiner Argumentation nicht überdecken

unterdrückte Gefühle brechen irgendwann wieder durch

ich glaube, er hat das Stadium der Unsicherheit überwunden

sie sind dort mit frischem Obst unterversorgt

er hat eine Tischdecke untergelegt

wir haben einer alten Volksweise einen neuen Text unterlegt

er ist in Argentinien  untergetaucht

 

 

herein, hinein, heraus, hinaus

herein – heraus -hinein -hinaus – rein –raus

Lösungshinweise am Ende

Viele Verbzusätze können durch / her- / oder / hin- / ergänzt werden.

Beispiele: herauf, hinauf, herunter, hinunter, herab, hinab, aber nur:

heran, herbei, hindurch, herum, umher, vorher, hervor

Nachfolgend beschränken wir uns auf die Kombinationen mit / ein / und / aus /.

In der Umgangssprache dienen dabei / rein- / und / raus- /  sowohl für

/ herein-, hinein- / als für / her-, hinaus- / als Kurzformen.

Beispiele: Komm doch rein ( herein )! Leg es rein ( hinein )!

Soweit es sich aber ohnehin um Verben der saloppen Umgangssprache handelt,

werden allgemein die Kurzformen bevorzugt.

Beispiele: Mit dieser Schlaumeierei ist er reingerasselt ( hatte er Misserfolg ).

In diese missliche Lage hat sie sich selbst reingeritten ( hineingeritten ).

Er hat uns in die Pleite  mit reingerissen ( mit hineingerissen ).

Musst du dir schon wieder ein Video reinziehen ?

Der folgende Lückentext gibt dem Leser Gelegenheit, die Ausdrucksvielfalt

unserer Sprache zu erspüren. Es stehen dabei auch die einfachen Verbzusätze

/ ein- / und / aus- / zur Wahl.

Ergänze!

01 Es hat sich eine große Ausdrucksvielfalt  ­­____-gebildet.

Wir bilden Lehrlinge ____.        .

Darauf brauchst du dir nichts       ____ -zubilden.

Wenn ich ihn nicht  ____-geboxt hätte, wäre er bestraft worden.

02 Was hat er jetzt wieder ____-gefressen ( Dummes gemacht )?

Sie frisst allen Kummer in sich ____  .

Ich werde seinen Fehler ____-baden müssen.

03 die störenden Frequenzen ____-filtern; die fehlerhaften Exemplare

____-sortieren; etwas Interessantes ____-finden;

aus der Höhle ____-finden; sich rechtzeitig ____-finden; ____sich in  die

Systematik      ____-finden; du findest allein ____?

04 in eine ausweglose Situation ____-geraten

Wie können wir aus dieser Klemme wieder ____-kommen?

Holt mich da ____!

Wir sind ahnungslos in die Falle ____-getappt.

05 sich in die Prüfungsvorbereitungen               -hängen –

ins Gesicht                -hängende Haare – jemand beim Chef            -hängen –

die Tür            -hängen – er lässt seine Überlegenheit                -hängen

06 in sich             -horchen – sich in jemands Lage           -fühlen können –

sich in eine Person                    -denken – Knoblauch              -schmecken

07 Es kristallisieren sich drei Positionen            . Es stellt sich                ,

dass er nicht geeignet ist. – Bei der Buchprüfung kamen Unregelmäßigkeiten

. Wir müssen uns auf Kurzarbeit               -stellen. Wir sollten den

Blumenkübel im Winter              -stellen

08 In dieses DV – Programm muss ich mich erst                  -arbeiten.

Mein Vortrag wird noch genauer                   -gearbeitet.

Er hat sich in diese Aufgabe mit großem Ehrgeiz            -gekniet.

Du solltest dich da nicht zu sehr                    -steigern.

09 Jetzt werden wir ihn endgültig             -schmeißen. Die Fenster wurden

von Kinder               -geworfen. Man hat ihn wegen Unfähigkeit

-geworfen. – Ich wurde unvorbereitet in diese Aufgabe

-geworfen. – Man musste ihn mit Gewalt           -befördern.

10 Das Fahrzeug scherte ohne zu blinken          . – Scher dich                 .-

Er wurde aus dem Fahrzeug                 -geschleudert. –

Er wurde aus dem eiskalten Wasser               -gezogen. – Wir haben die

Mäntel             -gezogen. – Wir wurden schuldlos in die Affäre

-gezogen. – Er hat die Gespräche bewusst                   -gezogen.

11 Mit dieser harschen Kritik seid ihr über das Ziel             -geschossen.

Sie haben sich jetzt auf den Spitzenkandidaten der Gegenpartei

-geschossen.  – Die Belagerer haben in die Stadt         -geschossen. –

12 Lass frische Luft                ! Lass den Hund            ! Sie feierten

-gelassen. – Du hast einen Buchstaben               -gelassen. – Er hat sich

mit Gaunern             -gelassen. – Er hat seine Wut an uns              -gelassen.

13 Der Vertreter hat mich                 -gelegt. – Ich werde ein gutes Wort für

dich                 -legen. – Legen Sie mir bitte die Akte Meier                ! –

Ich kann dir das Fahrgeld           -legen. – Lege es in die Schachtel              .

14 Er hat es wieder falsch gemacht. Er kann aus seiner Haut eben nicht    .-

Er hat sich in ein neues Abenteuer                 -gestürzt. Das Haus ist

-gestürzt. – Er stürzte aus der Gondel                 . –

15 die Suppe                  -löffeln müssen – eine Intrige                    -fädeln

sich in einer anderen Stadt                   -leben – seine Abenteuerlust einmal

richtig             -leben können     da hast du mir was Schönes

-gebrockt             er ließ sich                    -lullen und wurde dann

überrumpelt

16 er hat sich allerhand                    -genommen, indem er seinen Chef vor allen

Leuten kritisiert hat           wir sind von ihrer unkomplizierten Art sehr

-genommen – die empfindlichen Kübelpflanzen                   -nehmen

17 das Heu noch vor dem Regen              -bringen – du bringst den ganzen

Schmutz                    – er hat sich mit Feuereifer in die Vereinsarbeit

-gebracht – einen Trinkspruch auf die Gastgeber                  -bringen

18 den Schaden             -dämmen – die Fehlerquelle             -grenzen –

die Fehlerursachen            -merzen – Korrekturen            -flicken

Überflüssiges                    -streichen             Kommas              -setzen

In den Lösungshinweisen wird der Infinitiv oder das Partizip angegeben:

01 herausgebildet          ausbilden             einbilden    herausgeboxt

02 ausgefressen             in sich hineinfressen     ausbaden

03 herausfiltern             aussortieren         herausfinden          herausfinden aus

einfinden                  hineinfinden        hinausfinden

04 hineingeraten           herauskommen              herausholen          hineingetappt

05 hineinhängen           hineinhängende             hineinhängen

die Tür aus- / einhängen   heraushängen lassen

06 hineinhorchen          einfühlen / hineinfühlen können          hineindenken

herausschmecken

07 sich herauskristallisieren            sich herausstellen          sich einstellen auf

hereinstellen

08 einarbeiten      ausgearbeitet       hineingekniet      hineinsteigern

09 rausschmeißen         eingeworfen         hineingeworfen          hinausbefördern

10 ausscheren      sich rausscheren            herausgeschleudert          herausgezogen

ausgezogen              hineingezogen               hinausgezogen

11 hinausgeschossen    eingeschossen     hineingeschossen

12 hereinlassen    hinauslassen / hereinlassen    ausgelassen           eingelassen

ausgelassen

13 reingelegt        einlegen     herauslegen         auslegen     hineinlegen

14 herauskönnen           hineingestürzt      eingestürzt           herausstürzen

15 auslöffeln        einfädeln    einleben     ausleben     einbrocken          einlullen

16 herausgenommen              eingenommen      hereinnehmen

17 einbringen      hereinbringen      einbringen           ausbringen

18 eindämmen     eingrenzen   ausmerzen    einflicken

herausstreichen /     ausstreichen          einsetzen

geraten, gelangen, kommen

 geraten – gelangen – kommen

Es handelt sich um sog. Funktionsverben, die zusammen mit einer

nominalen Ergänzung eine Sinneinheit bilden ( Funktionsverbgefüge )

Beispiel:  Der Brief ist in die falschen Hände geraten / gelangt.

/ geraten / drückt dabei das Zufällige oder Unbeabsichtigte aus.

ähnlich: in ein Gewitter geraten, in Gefangenschaft geraten

aber: ins Gefängnis kommen

Beispiel: aus einem abgeschlossenen Raum durchs Fenster ins Freie gelangen –

Hier liegt zielstrebiges Handeln vor.

Dagegen: aus dem Haus kommen

/ kommen / ist das blassere, in den Funktionsverbgefügen aber am meisten

verwendete Wort.

Bei den folgenden Einsetzübungen kommen oft mehrere Funktionsverben in

Frage. Überlege, warum im Einzelfall aber doch ein bestimmtes Verb

vorgezogen wird.

Ersetze das Allerweltswort / kommen /, wenn dies sinnvoll ist, durch

/ geraten / oder / gelangen /!

 

auf die falsche Bahn kommen         in ein Gewitter kommen

in Gefangenschaft kommen   ins Gefängnis kommen

in den Besitz eines Wohnwagens kommen

Da bist du an den Rechten / Unrechten / Richtigen / Falschen gekommen.

in Schwierigkeiten / Not kommen

in Versuchung kommen          in schlechte Gesellschaft kommen

zum Erfolg kommen               zu einem Kompromiss kommen

in Misskredit kommen           die schöne Zeit mit dir kam mir in den Sinn

auf Abwege kommen    ins Abseits kommen

in Brand kommen (zu brennen beginnen )         in Streit kommen

in Wut  kommen           mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen

in Verzweiflung kommen       in Vergessenheit kommen

zur Ruhe kommen         zu einer Erkenntnis kommen

in Betracht kommen     eine Drehleiter kam zum Einsatz

ins Stocken kommen    ins Schleudern kommen

ans Ziel kommen          in die Schule kommen 

auf des Rätsels Lösung kommen

in Verlegenheit kommen        Wie konnte dies an die Öffentlichkeit kommen?

 

geraten – gelangen – kommen  Seite 2

beim Radwechsel ins Schwitzen kommen         in eine Zwickmühle kommen

Das Staatsschiff ist ins Schlingern gekommen. Alle Subventionen müssen auf den Prüfstand kommen.         in Konflikt mit der Aufsichtsbehörde kommen

auf keinen grünen Zweig kommen           ins Grübeln kommen

in Widerspruch zu eigenem Verhalten kommen          in Schwung kommen

Das kommt wieder in Ordnung.                in Unordnung kommen

zu einem hervorragenden Ergebnis kommen               Er ist mit seinem

Unternehmen ins Schleudern gekommen.

So könnte es heißen:

auf die falsche Bahn geraten – in ein Gewitter geraten        

in Gefangenschaft geraten     ins Gefängnis kommen

in den Besitz eines Wohnwagens kommen / gelangen ( mit besonderen Mühen )

Da bist du an den Rechten / Unrechten / Richtigen / Falschen geraten. 

in Schwierigkeiten / Not geraten / kommen

in Versuchung geraten / kommen    in schlechte Gesellschaft geraten

zum Erfolg kommen               zu einem Kompromiss gelangen / kommen

in Misskredit geraten    die schöne Zeit mit dir kam mir in den Sinn

auf Abwege geraten      ins Abseits geraten

in Brand geraten (zu brennen beginnen )  in Streit geraten ( zu streiten beginnen

in Wut geraten (wütend werden )    mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen

in Verzweiflung geraten         in Vergessenheit geraten

zur Ruhe kommen         zu einer Erkenntnis gelangen/kommen

in Betracht kommen     eine Drehleiter kam zum Einsatz

ins Stocken geraten / kommen         ins Schleudern geraten / kommen

ans Ziel gelangen / kommen

in die Schule kommen            auf des Rätsels Lösung kommen

in Verlegenheit geraten / kommen

beim Radwechsel ins Schwitzen kommen         in eine Zwickmühle geraten

Das Staatsschiff ist ins Schlingern geraten.        Alle Subventionen müssen auf den Prüfstand kommen.

in Konflikt mit der Aufsichtsbehörde geraten

auf keinen grünen Zweig kommen           ins Grübeln kommen

in Widerspruch zu eigenem Verhalten geraten             in Schwung kommen

Das kommt wieder in Ordnung.                in Unordnung geraten

zu einem hervorragenden Ergebnis gelangen / kommen     

Er ist mit seinem Unternehmen ins Schleudern geraten / gekommen.   

Wie konnte dies an die Öffentlichkeit gelangen?

Wortbausteine eigen / selbst

eigen – selbst als Wortbausteine

Worte sind die Werkzeuge des Geistes. Nur wer sie versteht, kann sich über dumpfe Gefühle erheben und rational denken und handeln. Dies zeigt sich gerade in dem hier angesprochenen Wortfeld.

Eigenverantwortung und Eigeninitiative, Selbstbetrug und Selbsterkenntnis brauchen einen Namen, damit wir ihrer bewusst werden.

Beispiel: -anteil: Die Versicherung trug den Schaden, ausgenommen Eigenanteil.

Ergänze die folgenden Begriffe und beweise die Sinnerfassung durch einen

Kontext!

-abholer, -achtung, -lob, -name, -aufgabe,

-beleg, -bestätigung, -darsteller, -marke,

-befriedigung, -nutz, -bewusstsein, -sinn,

-interesse, -beschränkung, -kapital, -bestimmungsrecht,

-mitleid, -bedienung, -wille, -heit,

-hilfegruppe, -betrug, -auslöser, -zweck,

-dynamik, -justiz, -kosten, -kritik, -tor,

-ironie, -schaftswort, -gespräch, -disziplin,

-bedarf, -vertrauen, -versuch, -überwindung,

-art, -wert, -zweifel, -mächtigkeit,

-verwaltung, -brötelei, -verteidigung, -sinn,

-wertgefühl, -findung, -beteiligung, -biografie,

-beweihräucherung, -verliebtheit

Kommentaradverbien

Kommentaradverbien

ermöglichen es auf einfache Art und Weise unseren Aussagen persönliche Bewertungen oder Meinungen beizugeben.

Beispiele: Ich kann morgen leider nicht kommen. Statt: Es tut mir leid, dass ich morgen nicht kommen kann.

Bedauerlicherweise kann ich dir dabei nicht helfen. Statt: Ich bedaure sehr,

dass ich dir dabei nicht helfen kann.

Eine große Zahl von Kommentaradverbien kann mit / -weise / gebildet werden.

Es gibt aber auch andere.

Suche Kommentaradverbien und bilde damit Sätze. Probiere gelegentlich auch

aus, wie man sich anders ausdrücken könnte, und welche Formulierung du in

einer bestimmten Situation vorziehen würdest.

Beispiele:

Üblicherweise beteiligt sich der Beifahrer an den Benzinkosten.

( Damit kann der Sprecher je nach Situation ausdrücken wollen, dass er dies

erwartet, weil er es für üblich hält, oder er kann es als feststehend ansehen.)

Naheliegenderweise habe ich die Verhandlungen daraufhin abgebrochen.

Dummerweise bin ich gerade am 27. verhindert. Statt: Es ist zu dumm, dass

ich… / dummerweise / drückt hier Bedauern aus.

Unglücklicherweise / fatalerweise kam in diesem Augenblick ein Traktor aus der Ausfahrt. Glücklicherweise konnte ich noch bremsen.

Komischerweise / seltsamerweise / eigenartigerweise / merkwürdigerweise wusste er selbst Bescheid. Statt: Ich finde es komisch, seltsam usw.

Hoffentlich klappt das. Gerechterweise muss man zugeben, dass es nicht

einfach war. Offensichtlich musste erst etwas passieren. ( Der

Sprecher sieht dies kritisch.) Richtigerweise hätte er mich fragen müssen.

Statt: Ich finde es nicht richtig, dass er mich nicht gefragt hat.

Er hat mir freundlicherweise seinen Anhänger geliehen. ( Ich bin ihm dankbar.)

Ich habe dies fälschlicherweise angenommen.

Er hatte unsinnigerweise / überflüssigerweise 3 Fotoapparate dabei.

Er wollte lächerlicherweise / absurderweise mir die Schuld geben.

Ihr Mann ist tragischerweise mit 40 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Praktischerweise hat er das Gerüst gleich zum Fensterputzen genutzt.

Er hat mir anstandshalber 10 € dafür gegeben. Die Eltern haben

mir sinnigerweise Besen und Wischer zum Geburtstag geschenkt. ( Ironie )

Er hat bezeichnenderweise niemand von seinem Plan verständigt ( weil er auch sonst nichts verrät ). Sie haben dem Lied spaßeshalber

einen neuen Text unterlegt. Er ist pikanterweise der Freund ihres Mannes.

Er hält sich bekanntermaßen überwiegend im Ausland auf.

Sie hält sich erklärtermaßen für eine erstklassige Jazzsängerin.

Ich hätte mich zugegebenermaßen nicht darauf einlassen sollen.

Er hat sicherheitshalber zur Besprechung einen Zeugen mitgenommen.

Sie hat vorsichtshalber keine verbindliche Absprache getroffen.

Wir haben unbedachterweise gleich zugesagt.

Er hat meinen Geburtstag natürlich vergessen.

denn, eigentlich, schon

Denn, eigentlich, schon

Vor allem die gesprochene Sprache benutzt viele Wörter, die auf den ersten Blick als bloße Füllsel erscheinen, bei genauerer Betrachtung aber von großer Bedeutung sind, um dem Gesprächspartner unsere Gefühle und Einstellungen zu signalisieren. Das kann ein entschuldigender, ein deutlich oder verhalten kritischer Ton, ärgerliches oder freudiges Erstaunen, Schuldbewußtsein oder höfliche Zurückhaltung, Überraschung oder Zweifel sein. Damit tragen diese Formulierungen viel zu einer erfolgreichen Kommunikation bei. Im Folgenden beschränken wir uns auf direkte und indirekte Fragesätze. Ausrufe, Aufforderungen und Aussagesätze werden an anderer Stelle behandelt.

Unterstreiche die Wörter, die Gefühle oder Einstellungen ausdrücken

und merke an, welche davon zutreffen!

Was hast du dir bloß dabei gedacht? Wie kam es eigentlich dazu?

Kannst du mir einfach mal zuhören? Kannst du mir vielleicht behilflich sein?

Hast du ihn etwa angelogen? Wie kann man nur so eigensinnig sein?

Hat er das wirklich gesagt? Wer wußte schon, woraus das hinausläuft?

Wieso hast du schon wieder die Schule geschwänzt?

Wieso konntest du dich nur dazu hergeben? Hab ich es dir nicht schon oft gesagt? Was sagst du denn dazu? Wie sehr du dich auch für ihn einsetzt, ich werde ihn entlassen. Wie oft ich dich auch gebeten habe, du hast mich nie unterstützt. Was immer ich gesagt habe, es war falsch. Wann immer ich gefragt habe, bekam ich eine dumme Antwort. Wen immer ich angesprochen habe, keiner verstand mich. Wohin immer ich mich wandte, niemand fühlte sich zuständig. Wie schwer es mir auch fällt, es muss getan werden.

Drüber und drunter

Präpositionen und Adverbien, die oft den gleichen Wortstamm haben, können räumliche Beziehungen wiedergeben. Hier folgt ein Lückentext zu den Beziehungen nach unten und oben.

Verwende: über, oben, oberhalb, obendrüber, obenherum, obenauf, darüber bzw.

drüber, hinüber, herüber, auf, herauf, hinauf.

Ebenso: unter, unten, unterhalb, untendurch, darunter bzw. drunter, untenherum, herunter, hinunter.

Ergänze auch fehlende Begleiter!

Wir wanderten ___ Berg und Tal.   ___ Berg steht eine Hütte.

Ich gehe zwei Treppen nach___ .   Das Kleid ___ ist zu eng.

___ des Wasserfalls führt ein Klettersteig zur Quelle. Wir sind  ___  Mauer gestiegen.

Wir standen  ___  Mauer. Die Katze ist  ___  Dach gesprungen. Die Katze sonnt sich  ___ Dach.

Am liebsten bin ich ___ in den Bergen. Er ist trotz seines Unfalls schon wieder ___ .  Kannst du ___ springen?

Reiche mir bitte das Glas ___! Er reichte ihm den Hammer ___  das Gerüst  ___.  Zieh dir noch etwas ___ !

Komm zu mir ___ ! Ich mußte ___ Auto kriechen. Es war Stacheldraht im Weg, aber wir sind ___ gekrochen.

Der Ball war  ____ Auto gerollt. Er lag  _____Auto.

Die Abfahrt begann _____ der Berghütte. Nach dieser Unverschämtheit ist er bei mir endgültig ____ .

Seine Hosenbeine sind  ____ausgefranst. Das Leben ist leichter ____ im Tal. Der Sessel muss ____ ins Erdgeschoss .

Er kam die Treppe ___ . Dort ____ist die Burg. ___befinden sich die Wohnhäuser.

Zieh deinen Pullover ____ weg, wenn dir warm ist.

Wortfamilien – eine Einführung

Beginnen wir den Denksport gleich mit dem Nachdenken über das Denken.

Wir fangen damit an, indem wir das Wortfeld / denken / genauer untersuchen. 16 Varianten stehen zur Wahl, nämlich andenken, ausdenken, hinausdenken über, bedenken, durchdenken, erdenken, hineindenken, mitdenken, nachdenken, überdenken, umdenken, verdenken, vorausdenken, wegdenken, weiterdenken, zurückdenken.
Da dämmert uns bereits die Erkenntnis, dass uns einige Denkarbeit bevorsteht. Bedenkt man, dass sich der Wortsinn erst in einem sprachlichen Umfeld ( Kontext ) entfaltet, lautet unsere erste Aufgabe, einen solchen Kontext für jede Verbvariante zu finden. Wollen Sie selbst damit anfangen? Wir können Ihnen das aber auch erst mal abnehmen.

Kontexte  denken
* andenken, ausdenken *
Es ist angedacht, die beiden Zeitschriften zusammenzulegen.
Ich habe mir eine günstige Lösung ausgedacht.
Das hast du dir schlau ausgedacht. Es wäre nicht auszudenken, wenn er sein Geld aus der Firma zurückzieht.
* bedenken *
Das hättest du früher bedenken sollen.
Wenn ich es recht bedenke, ist das machbar.
* erdenken *
Ist es auch gelogen, so ist es doch schlau erdacht.
* hineindenken, hinausdenken *
Ich versuche, mich in ihn hineinzudenken.
Wir müssen über die Grenzen unserer bisherigen pädagogischen Konzepte hinausdenken.
* mitdenken, nachdenken *
Ich erwarte von meinen Mitarbeitern, dass sie mitdenken.
Ich habe darüber nachgedacht und bin zu folgendem Ergebnis gekommen.
* überdenken, umdenken *
Du solltest deine Entscheidung noch mal in Ruhe überdenken.
Jetzt beginnt auch die Schulbürokratie umzudenken.
* verdenken, wegdenken *
Wenn man sich die hässlichen Schilder wegdenkt, ist es ein ansprechendes Geschäftsviertel. Unsere Chefsekretärin ist aus dem Betrieb gar nicht mehr wegzudenken.
Du wirst es mir nicht verdenken, wenn ich mich schon verabschiede.
* vorausdenken, weiterdenken *
Lass uns einmal vorausdenken, wie es weitergehen könnte.
Wenn man diesen Gedanken weiterdenkt, kommt man zu einem überraschenden Ergebnis.
* zurückdenken *
Soweit ich zurückdenken kann, wurde dieser Weg gemeinschaftlich unterhalten. Ich denke nur ungern an die Schulzeit zurück.

Natürlich wollen wir uns auch mit anderen Wortarten beschäftigen. Betrachten wir deshalb die verwandten Adjektive (Eigenschaftswörter) und Partizipien:
denkfaul, un/denkbar, denkwürdig, un/bedenklich, un/bedacht, wohlbedacht, durchdacht, wohldurchdacht, bedächtig, un/verdächtig, bedenkenlos, bedenkenswert, nachdenklich, erdenklich, erdacht, zugedacht, gedanklich, gedankenlos, gedankenreich, gedankenvoll, gedankenschwer, gedankenschnell, gedankenverloren, gedankenversunken.

Da Partizipien wie Adjektive verwendet werden, nämlich als Attribute, werden sie hier teilweise mitaufgeführt, zumal die Grenzen fließend sind. Während / bedacht / und / durchdacht / als Verbformen verstanden werden können, sind / unbedacht, wohlbedacht und / wohldurchdacht / Adjektive.
/ zugedacht / stammt zwar von einem Verb, ist aber nur als Partizip gebräuchlich. Es deutet sich also bereits an, dass es viele Merkwürdigkeiten zu entdecken gibt. Machen wir jetzt noch die Kontextprobe für die genannten Adjektive und Partizipien.

Kontexte:
er ist nicht dumm, sondern denkfaul; es ist un/denkbar, dass er sich noch überzeugen lässt; ein denkwürdiger Tag; für Menschen un/bedenkliche Farbstoffe; eine unbedachte Äußerung; auf Diskretion bedacht sein; ein wohlbedachter Schachzug; eine durchdachte Strategie; wohldurchdachtes Vorgehen; sich bedächtig vortasten; un/verdächtiges Verhalten; dieses Reinigungsmittel kannst du bedenkenlos verwenden; bedenkenswerte Worte; nachdenkliche Zuhörer; alles Erdenkliche tun; damit sich diese Katastrophe nicht wiederholt; eine nur erdachte Geschichte; herzlichen Dank für die zugedachte Ehrung; gedankenlos daherreden; ein gedankenreicher Aufsatz; gedankenvoll in die Ferne blicken; gedankenschwer den Kopf hängen lassen; gedankenschnell reagieren; gedankenverloren zum Fenster hinausschauen; gedankenversunken die Augen geschlossen halten.

Mit den Substantiven wollen wir uns hier nur am Rande beschäftigen. Immerhin sei die Vielzahl deutlich gemacht.
Denkanstoß, Denkfabrik, Denkfehler, Denkgewohnheiten, Denkmal, Denkpause, Denkschrift, Denksport, Denkverbot, Denkzettel,
Denker, Vordenker, Andenken, Bedenken, Gedenken, Wunschdenken, Gedanke, Gedankenfreiheit, Gedankenaustausch, Gedankenblitz, Gedankenexperiment, Gedankenflug, Gedankenfluss, Gedankengang, Gedankengebäude, Gedankengut, Gedankenlesen, Gedankenspiel, Gedankensprung, Gedankenstrich, Gedankenübertragung, Gedankenverbindung, Gedankenwelt, Gedankenzusammenhang, Gedächtnis, Gedächtnisschwund, Gedächtnisverlust, Gedächtnisschwäche, Gedächtnishilfe, Gedächtnisstütze, Gedächtnistraining, Gedächtniskünstler, Gedächtnisleistung, Gedächtnislücke.
Damit wird erkennbar, dass unsere Sprache mit Vor- und Nachsilben, Vokal- und Konsonantenwechsel in der Kernsilbe sowie mit vielerlei
Zusammensetzungen arbeitet und damit eine ungeheure Zahl von Wörtern hervorbringt. Könnten wir diese alle in unserem Kopf behalten, wenn es sich immer um neue Wortstämme handeln würde? Wohl nein. Also stürzen wir uns hinein in den Wörterdschungel.

Satzaussage und Wortfeld / sagen /
Im Zentrum eines Satzes steht regelmäßig ein Verb. Die anderen Satzteile gruppieren sich um dieses Zentrum, die Satzaussage, auch Prädikat genannt. Dazu können Hilfsverben oder ein weiteres Vollverb gehören, wie z.B./ ich habe ihn kommen hören /. Deswegen stehen hier zunächst die Verben im Vordergrund. Anschließend sollen vom Verb abgeleitete Substantive und Adjektive zumindest erwähnt werden. Sie, lieber Leser, sollen jetzt die Gelegenheit erhalten, in ihrem Gedächtnis nach von / sagen / abgeleiteten Verbformen zu suchen und diese in einem Kontext zu erproben, da nur so der Wortsinn klar wird.
Beachten Sie dabei, dass ein Wort je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben kann! Wer nicht so lange grübeln will, kann natürlich gleich Kontexte formulieren.

Verbfamilie: sagen
absagen, ansagen, aufsagen, aussagen, besagen, dahinsagen, dazusagen, durchsagen, einsagen, entsagen, hersagen, lossagen, nachsagen, untersagen, versagen, vorsagen, voraussagen, vorhersagen, weitersagen, zusagen
Formulieren Sie jetzt Kontexte! Achten Sie dabei ggf. auf die mehrfachen Wortbedeutungen;
* absagen, ansagen *
Ich bin eingeladen, musste aber absagen.
eine Veranstaltung wegen schlechten Wetters absagen
das Programm ansagen, Meine Schwester hat sich für das Wochenende angesagt.
* aufsagen, aussagen *
ein Gedicht aufsagen, jemand die Freundschaft aufsagen,
als Zeuge aussagen
Sein seriöses Auftreten sagt nicht viel über seine wirklichen Ziele aus.
Jetzt sind * besagen, dahinsagen *
Der Vertrag besagt nur, dass eine vorzeitige Kündigung aus wichtigem Grund zulässig ist, aber nicht, was ein wichtiger Grund ist.
Das ist leicht dahingesagt; aber wie soll das funktionieren?
* dazusagen, durchsagen *
Das hättest du dazusagen müssen.
Die Adresse kannst du mir ja noch durchsagen.
* einsagen, entsagen *
Einsagen gilt nicht. Aufgrund meiner Kniebeschwerden muss ich meinem Hobby, dem Fußballspielen, entsagen.
* hersagen, lossagen *
Sie hat das Gedicht auswendig, aber unakzentuiert hergesagt.
Er hat sich von den Dschihadisten losgesagt.
* nachsagen *
Du brauchst mir die Vokabeln nur nachzusagen.
Nachlässigkeit lasse ich mir nicht nachsagen.
* untersagen, versagen *
Mein Vater hat mir untersagt, im Gartenhaus zu feiern.
Alle Erziehungsversuche haben bei ihm versagt. Er versagte mir jede Hilfe. Kinder blieben uns versagt. Aufgrund meiner Herzschwäche muss ich mir ab sofort Bergwanderungen versagen.
* vorsagen, voraussagen, vorhersagen *
Du sollst deinem Banknachbarn nicht vorsagen.
Ich habe mir immer vorgesagt, dass Hartnäckigkeit schließlich doch zum Ziel führt; und so war es. Wie willst du das denn vorhersagen?
Er hat mir vorausgesagt, dass dazu Monate erforderlich sind.
* weitersagen, zusagen *
Sag das bitte nicht weiter!
Sie hat mir zugesagt, sich an den Vorbereitungen zu beteiligen.
Ich weiß nicht, ob dir diese Farbe zusagt.
Als Nächstes suchen wir zu allen Verben die entsprechenden

Substantive:
Sage, Saga, Absage, Ansage, Aussage, Durchsage, Danksagung, Entsagung, Untersagung, Versagung, Voraussage, Vorhersage, Wettervorhersage, Zusage.
Man sieht: Nicht allen Verben entspricht ein Substantiv.

Wer Lust hat sich weiter im Wörterdschungel zu tummeln, kann gerne bei mir Material anfordern. Mail: gabi.nerlich@gmail.com