Wortbetrachtung anlegen

Wortbetrachtung > anlegen <

Verwendung des Verbs
1. einen Gurt anlegen, Schmuck anlegen
2. Der Hund legt die Ohren an. Das Lineal an ein Werkstück anlegen.
Den Säugling ( an die Brust) anlegen. Einen hohen Maßstab bei
einer Prüfung anlegen. Selbst Hand anlegen. Das Schiff legte am
Kai an. Eine Spannung anlegen.
3. Sich mit dem Chef anlegen.
4. Das Gewehr auf ein Reh anlegen
5. Einen Garten anlegen, einen Vorrat anlegen
6. Geld in Aktien anlegen, wieviel wollen Sie für das Geschenk        anlegen?
7. Es darauf anlegen, einen Streit zu beginnen.
Man sieht einige Bedeutungen gehen mit einer Präposition einher.

Kommt in diesen Fällen statt der verbalen Konstruktion die Verwendung des Substantivs > Anlage < in Frage?
Das geht nur sehr beschränkt, so bei der Anlage von Geld / Kapital, bei der Anlage eines Gartens. Mit einer Kleingartenanlage oder Grünanlage meint dagegen das Ergebnis des Anlegens. Sonst würde man ggf. zum substantivierten Infinitiv greifen, also etwa die Anlegung eines besonderen Maßstabes.
Dafür bietet sich das Substantiv für Zusammensetzungen an, wie
Anlageberater, Anlageform, Anlagemöglichkeit oder
mit Anlage als Zeitwort: Abhöranlage, Alarmanlage, Aufbereitungsanlage, Außenanlagen, Charakteranlagen, Entwässerungsanlage, Erbanlagen, Kapitalanlage und ungezählte andere.
Allerdings gibt es noch die Substantive mit Anlege- als Erstwort, wie Anlegeleiter, Anlegemanöver, Anlegesteg, Anlegestelle, Bootsanlegestelle sowie
Substantive mit > anleger < : bei Anleger, Kapitalanleger, Kleinanleger, Anlegerinteressen ( Personen ) sowie Bootsanleger ( kurz für Bootsanlegestelle ).

Es erweist sich hier – wie so häufig – , dass die Wortbildungen bei Substantiven am häufigsten sind.
Adjektiv > anlagebedingt <: eine anlagebedingte Anfälligkeit für eine Krankheit.
Das Adjektiv angelegen und das Substantiv Angelegenheit leiten sich
von einer veralteten Verwendung von anliegen ab. Kontexte: sich etwas angelegen sein lassen bzw. eine wichtige Angelegenheit, eine Privatangelegenheit.